Bericht TW 2019 

Moin,mal kurz für diejenigen,die noch nie an der TW teilgenommen haben. Es war wieder eine tolle Woche, Sonne, Wind 2 bis 3 aus Ost. 2 Wettfahrten pro Tag (11 Uhr gestartet 14 Uhr wieder im Hafen), und verpackt,also genug Zeit danach noch etwas zu unternehmen. Hendrik mein Enkel (14 Jahre) war hellauf begeistert,und fragte mich warum so wenige Kieler teilnehmen. Ich sagte die machen alle vorher im Kopf schlapp. Den letzten Tag sind wir nicht mehr gesegelt, es war Wind bis 31 Knoten angesagt ,und die Steuerleute hatten beschlossen nicht mehr  rauszufahren, denn die Ergebnisse standen bereits fest. 1.GER 200  2.GER 102  3.GER 4175  4.GER 21  5.GER 99 usw…

Denkste. Bis 9 Uhr 27 am Tag der Siegerehrung.

 

Nun……Tipps und Tricks zur Travemünder Woche

 

Wie mache ich aus einem 6. Platz einen 3. Platz?

Beispiel: Ich werde in der vierten Wettfahrt mit einem weiterem Segelkollegen als Frühstarter erkannt, fühle mich aber völlig unschuldig, komme in den Hafen und erfahre davon. Normalerweise geht man dann mit dem anderen betroffenen sofort zum Regattabüro, und versucht die Situation zu klären. Soweit so gut, aber leider falsch. Um Dritter zu werden behält man Ruhe, und erzählt auf keinem Fall irgendeinem etwas. Dann geht man erst frühestens einen Tag später gegen Abend ins R-Büro, und reicht ein Clearing ein. Dieses wird dann sicherlich nicht mehr an diesem Tag entschieden. Merke: wieder ein Tag ohne Beachtung der Gegner, freies segeln garantiert. Weiterer Vorteil die Ergebnisse sind auch nicht korrigiert, alle die vor sind fühlen sich sicher mit ihrer Platzierung. Auch am letzten Regattatag  bevor man zum Boot geht, nochmal einen Blick auf die Liste werfen. Alles gut. Haben eine kleine Liste gemacht, um zu sehen wer wie viele Punkte hat. Alles klar es gibt auch  keine neue Liste im Internet, dann kann nicht mehr viel passieren. Um 9:30 am Steg angekommen. Es gibt eine Abstimmung unter den Seglern, ob wir bei der Wettervorhersage noch segeln wollen. Wir sind uns alle einig es würde sich an der PLATZIERUNG NICHTS ändern. Alle packen ihre Schiffe ein, und sind zufrieden, und freuen sich über ihre Platzierung. 15:30 Siegerehrung. Ergebnissliste für unsere Bahn, noch immer alles beim alten. Wir sind Dritter. Nun kommt der knaller. EINER HAT AUF EINMAL DOCH KEINEN FRÜHSTART. BRAVO: JETZT PUNKTGLEICH. Alle anderen rutschen nun bis Platz 6 einen nach hinten. Es hätte aber noch besser kommen können, wenn wir noch gesegelt hätten . Die beiden ersten wären vor dem letzten Lauf Heim gefahren, und hätten bei der Siegerehrung festgestellt, das  nun einer gewonnen hat der heute morgen noch abgeschlagen sechster war.

 

Wer diese Vorgehensweise in Zukunft für sich nutzen möchte, kann das gerne tun, ist aber aus sportlicher Sicht für uns gestorben.

Gruß von Manfred und Hansi,und deren menschlich sehr enttäuschten Vorschotern Sabine und Hendrik.

 

Mit sportlichem Gruß GER99

Travemünder Woche 2019

Sonne satt +
Temperaturen mit 25° super +
Wind prima +
immer kurze Hose = 
tolles Segeln auf der Ostsee

  1. Tag 2-3 Bft, langsam mehr werdend, dazu Sonne, 26° – angenehmes Segeln. Wir segeln auf Bahn „Hotel“, also direkt rechts vor der Hafeneinfahrt. Mit anderen Worten: Das Boot ist gerade fertig aufgeklart, da sind wir auch schon da! Erster Start um 11:00 Uhr; 2 Läufe fluchs hintereinander; der Nachmittag gehört uns!
  2. Tag: Heute 3-4 Bft aus Ost, wir starten auf Bahn Bravo, also der 3. Rechts. Bei dem Wind eine knappe Stunde Anfahrt. Bei der 1. Tageswettfahrt sind wir noch allein auf der Bahn. Die Formula 18 Katamarane (richtig schnell) kommen erst später. Die nur für sie geltende Startverschiebung wird von einigen Crews nicht so erkannt, so dass 3 Boote später losfahren. Auf der Bahn ist das Miteinander unproblematisch. Wir sind für die F 18 nur Hindernisse, um die sie herum fahren müssen.

  3. Tag: Heute mehr Wind (3-5 Bft), wieder auf Bravo, immer noch kurze Hose, diesmal mit Spraytop, weil die Welle zumindest die Vorschoter ganz schön duscht. Herrliches segeln! Die Wettfahrtleitung zieht (wie immer) unsere 2 Läufe professionell durch. Bevor es richtig anstrengend wird, sind wir schon fertig.

  4. 5 Bft vor dem Auslaufen im Hafen. Angesagt sind 25 kn (6 Bft.) aus Ost, später 35 kn (8 Bft.) Unser letzter Segeltag, 2 Wettfahrten geplant. Der frische Ost-Wind steht genau auf die Travemündung, so dass wir in der Trave bereits ganz schön Welle und vor allem viel Wasser haben. Die Kieler beschließen einstimmig, nicht zu starten. Die F 18 schließen sich an (bis auf 3 Klassen segelnalle anderen ihre vorgesehenen Wettfahrten). Für uns bedeutet das: in Ruhe auskranen, einpacken, noch mal zum Strand und schwimmen gehen, Eis oder Fischbrötchen essen …, und dann gemeinsam die schöne Siegerehrung genießen:

Herbert Kujan hatte für alle Teilnehmer Erinnerungspreise gestiftet: Longdrinkgläser mit Gravur, die Oliver Babik mit Niederegger Marzipan füllte.

Einen besonderen „Duchhaltepreis“ stiftete Frank Schuhmacher für die letztplatzierte Crew, die alle Läufe ins Ziel segelte. Dazu hatte er eine sehr hübsche Schnecke in einer Glasbläserei in Bodenmais erstanden und daraus einen schönen Pokal kreiert.

Dank Sabine wurde Mannis sicherlich sehr umfangreiche Sammlung von Preisen erweitert durch den von Michael Hotho gestifteten Preis für die schnellste gemischte Mannschaft (Ruderblatt auf Holzplatte).

Souveräne Gewinner der TW 2019 sind Jörg Friedlein und Sebastian Fuchs. Der älteste Teilnehmer der TW 2019, Jochen Wiepking (Jahrgang 1930) belegte mit Michael Hotho den 2. Platz. Eine beeindruckende Leistung, die vor allem die Zuschauer aus den anderen Bootsklassen in Erstaunen versetzte. Manchmal frage ich mich, wie Jochen bei viel Wind konditionell und kräftemäßig offensichtlich so mühelos mithalten kann, während ich (und auch andere deutlich Jüngere) ganz schön fertig sind. Außerdem übernahm Jochen für uns den Trailershuttle. Da die meisten Mitsegler mit Wohnmobil auf dem Priwall standen, hat er mit der Fähre seinen PKW geholt und dann die Trailer vom Kran zum weit entfernten Trailerplatz und retour gebracht. Dafür ein dickes Dankeschön an ihn!

Die Unterbringung war ebenfalls prima, zumindest, wenn man ein Fahrrad dabei hatte. Ich selbst stand mit meinem Zelt bei den Wohnmobilen am alten Krankenhaus, direkt neben dem neuen Edeka. (Praktisch: so einen großen Kühlschrank hat sonst keiner). Hier war es schön ruhig, etwas abseits vom sonstigen Trubel. Gleichzeitig war der Badestrand (mit Fahrrad) nicht weit weg – bei den Luft- und Wassertemperaturen ein nicht unerheblicher Vorteil. Andere zogen es vor, mit ihrem Wohnmobil am alten Kohlenhof und damit direkt an der Trave zu stehen: tolle Aussicht – mit Auge und Ohr immer mittendrin.

Klasse fand ich das Stegfest am ersten Segeltag: Wolfgang Brüning lud zu Bier & Co. sowie bergischen Mettwürstchen mit Brötchen ein. Noch in Segelkleidung wurde die eine oder andere Situation auf dem Wasser noch einmal nachdiskutiert.

Sehr gemütlich war das gemeinsame Abendessen in der Alten Vogtei. Im historischen Ambiente, draußen unter Weinreben konnten wir schön speisen und in ganz entspannter Atmosphäre mit den Mitseglern und deren Anhang auch mal über Nicht-Seglerisches plauschen.

Die Wettfahrtleitung lobte unsere Klasse bereits nach der Steuermannsbesprechung am 1. Tag. Ines und ihre überwiegend weibliche Crew waren positiv überrascht von den organisatorischen und gesellschaftlichen Ansagen. So bot sich unser Klassenhäuptling Oliver Babik (selbst Ausbilder für Wettfahrtleiter) sofort als kurzer Draht zwischen Wettfahrtleitung und Kielzugvögeln an. Über unsere WhatsApp-Gruppe versorgte er uns mit den neuesten Infos der Wettfahrtleitung und dem Wetterbericht. Das ersparte den lästigen Weg zum Wettfahrtbüro auf dem Festland oder den nervösen Blick auf die oft überlastete Homepage in Manage2Sail im Internet. Umgekehrt gab Oli per Handy Wünsche, Anregungen und Kritik unkompliziert an die Wettfahrtleitung weiter. So kam es, dass unsere Wettfahrtleiterin Ines die Kielzugvogelklasse als außerordentlich angenehm lobte. Sie habe die Klasse als extrem homogen, freundlich sowie fair zu einander erlebt.- Das hören wir natürlich gerne!

Kurz: Die Travemünder Woche 2019 war eine Regatta mit angenehmer Atmosphäre und insgesamt eine lohnenswerte, runde Veranstaltung. Ich freue mich schon auf nächstes Jahr! Dann dürfen wir am Trave-Race teilnehmen. Das ist ein medienwirksames, nettes Show-Race, kommentiert von bekannten Moderatoren, für die vielen Zuschauer vor Ort sowie im Fernsehen.

Uta Stiefken

Die Wettfahrtleitung

Die Sieger Jörg und Sebastian

Bilder vom Segeln

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Bilder vom Siegeehrung

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