Oktoberfestregatta: Ich glaube, es hackt.

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Mit Böen bis zu sechs Windstärken begrüßte der Pilsensee am 28. September die Teilnehmer der 41. Oktoberfestgeratta.

Für einen geübten Kieler-Segler ist das natürlich kein Problem, sondern eine der liebsten Herausforderungen. Allerdings kamen nicht alle gleich gut mit den Bedingungen zurecht: Von den 17 Booten am ersten Start beendeten 14 die Wettfahrt regurlär. Zwei Teams blieben wegen technischer Defekte an Land, zwei weitere kenterten kurz nach dem Start der ersten Wettfahrt und gaben auf.

Insgesamt drei Wettfahrten über die volle Distanz konnte Wettfahrtleiter Anton Kölbl an diesem Samstag durchziehen. Der Wind blies die ganze Zeit munter mit um die vier Windstärken und Böen um sechs. Unsere Wetterstation registrierte bis zu 10,5 m/s – draussen hat es meistens etwas mehr. Das ist anstrenged und macht natürlich auch durstig – ideale Voraussetzungen also für eine Oktoberfest-Regatta.

Am zweiten Tag wollte die Wettfahrtleitung die Segler schon um 10 Uhr wieder am Start haben. Das ist bei der Oktoberfestregatta traditionell nicht für jeden Teilnehmer immer ganz einfach. Doch der Wetterbericht kündigte für den frühen Nachmittag bereits die ersten Ausläufer von Sturmtief Mortimer mit Böen bis zu 25 Knoten an. Weil da der Spass aufhört und Sachbeschädigung anfängt, sollten sowohl die letzte Wettfahrt als auch das Aufräumen der Boote vorher über die Bühne gehen. Gelohnt hat sich die Mühe aber leider nicht. Es dauerte bis 11:30, bis sich überhaupt eine halbwegs stabile Brise über dem Pilsensee etablieren konnte. Zugleich kam Mortimer wohl mit der Bahn: Mit jeder Aktualisierung der Vorhersage schob sich die Ankunftszeit weiter nach hinten.

Also gab es am Sonntag noch eine Leichtwind-Wettfahrt, die zudem verkürzt werden musste – Ruhe vor dem Sturm. Anton Kölbl ließ die Boote daher schon nach der 2. Runde durch das Ziel laufen. Allerdings ist das keine korrekte Bahnabkürzung: Die führt namlich nicht durch ein reguläres Ziel-Tor, sondern darf nur an einer der zu rundenen Bahnmarken gesetzt werden. Bei Up-and-down ist das entwerder an der Luv- oder der Lee-Tonne. Auch die Ablauftonne gilt nicht als Bahnmarke. So einen Regelverstoß konnte Gehard Zieris (vom SVW und im Vorstand der Kieler-Klassenvereinigung) natürlich nicht so stehen lassen. Nach seinem Protest gegen die Wettfahrtleitung wurde die Wettfahrt aus der Wertung genommen.

Es gab es in dieser Wettfahrt auch noch eine weitere Regel-Diskussion mit leichter Touchierung an der Luv-Tonne. Zur Erinnerung: Die Regatta-Regeln zum Bahnmarkenraum gelten nicht, wenn nur eines der Boote noch wenden muß , um die Tonne zu runden. Sie gelten also also meist nur, wenn beide Boote an der Tonne auf dem gleichen Bug ankommen. Wenn nicht, bleibt alles ganz schnöde bei den Grundregeln, also ganz normal Backbord-Bug vor Steuerbord-Bug. Wer dann Ausweichpflichtig ist, darf sich auch an der Tonne nicht reindrängeln.

Es zählten am Ende nur die drei Wettfahrten vom ersten Tag, den Amir Malki mit Vorschoter Jörg Frese mit zwei ersten und einem fünften Platz für sich (und den Segelclub Pilsensee) entscheiden konnten. Es folgten Gerd (Steuermann) und Angeliga (Vorschoterin) Diederich (2,3,4) vom Segler- und Ruderclub Simssee. Auf dem Dritten platzierten sich Michael Hübner (Steuermann) und Christoph Gersing (Vorschoter) von der Segelkameradschaft “Das Wappen von Bremen” e. V. (3,6,1). Michael darf auch den Sonderpreis für die weiteste Anreise entgegen nehmen – es hat sich gelohnt!

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