Bericht Travemünder-Woche 2025
Es war einmal und tralala… Es begab sich also zu der Zeit da sich der Segelzirkus rund um die Kieler erneut in Travemünde versammelt, um sich in fairen Rennen zu messen und ihr Können unter Beweis zu stellen. Es waren 17 Boote gemeldet leider sind dann unsere ungarischen Kielersegler nicht erschienen und eine weitere Mannschaft fiel verletzungsbedingt aus, damit hatten wir 15 Mannschaften am Start.
Einige reisten schon am Freitag an und Andere ließen sich bis Mittwochmorgen Zeit. Alle welche schon am Wochenende vor Ort waren, konnten am Samstag einen absoluten Traumtag erleben: Blauer Himmel, Sonnenschein und gut 17kn Wind auf der See – einige Segler saßen bei einem kühlen Pils in der „ersten Reihe“ und genossen die Aussicht, sowie das Leben! Bis Dienstag ließen sich die Meisten einfach „treiben“, flanierten über die
„Meile“, die Hafenpromenade und in den „Alten Hafen“. Der Dienstag wurde dann hauptsächlich zum Putzen, Einkranen und der allgemeinen Vorbereitung genutzt – dank unseres „Platzwartes“ am Parkplatz beim Krankenhaus, wurde von den Organisatoren ein Shuttle-Service gestellt und unsere Hänger auf den vorhergesehenen Platz gefahren, danke an Kai (der auch Geburtstag hatte)!
Für das gesamte Event war durchwachsenes Wetter und Wind angesagt, leider auch mit extrem viel Feuchtigkeit von ….oben…hm, da sollte sie ja eigentlich nicht herkommen, aber dennoch…es kam wie es kommen musste wunderschönes „waagerechtes Wetter“.
Kranen, Anmeldung, alles wie gewohnt sehr professionell, das machen die Verantwortlichen in Travemünde immer mega! Ein großer Dank auch an den Berliner Yachtclub, der das Race Commitee stellte, aber auch an die weiteren Hilfskräfte wie THW und Wasserwacht, wir hatten gefühlt 10 Sicherungsboote auf der Bahn! Am Mittwoch morgen war eine Steuerleutebesprechung für 09:30 angesetzt und auch diese wurde sehr professionell durchgezogen. Angekündigt wurde, den Kurs LRA2 (im Luv mit Ablauftonne und im Lee ein Tor) zu segeln und dies wurde dann auch so umgesetzt.
Für Mittwoch waren drei Wettfahrten vorgesehen und es wurde pünktlich um 12:05 Uhr, auf Bahn Golf, welche wir uns eigentlich diesem Tag mit der Varianta-Klasse hätten teilen sollen, gestartet. Allerdings hatte sich die Varianta-Klasse an diesem Tag entschieden nicht zu starten (zu viel Wind), somit waren wir die einzige Klasse, welche überhaupt „draußen war“ und gesegelt hatte. Bei sehr anspruchsvollen Verhältnissen (zwischen 20 – 25kn und 0,5 – 1m Welle), welche bei einigen Teilnehmern zu Materialbruch geführt hatte, wurde gestartet. Während also der Großteil des Feldes sich mit den ersten beiden Wettfahrten beschäftigten konnten, musste ein Boot (GER-3981) noch eine Reparatur durchführen (Baumniederholer brach/riss auf der Anreise zur Bahn). Zur Reparatur gab es dann noch Kahee und Cappuccino, sowie ein Fischbrötchen, aber letztendlich konnte das Boot komplett fahrtauglich hergestellt werden und somit konnte auch von diesem Boot zumindest noch die dritte Wettfahrt mitgesegelt werden.
Die Verhältnisse waren wirklich hart und das Feld war stark auseinandergezogen, es gab harte und faire Kämpfe und einige Segler mussten neben dem Bad von oben und unten auch noch ein Vollbad beim Anlegemanöver nehmen. Nach einem (oder auch mehreren)
„Anlegerbieren“ (Flensburger-Bar oberhalb der Liegeplätze der Kieler), wurde der Abend
dann mit fast mit allen Teilnehmern zusammen auf dem Krankenhaus Parkplatz, mit angeregten Gesprächen beendet. Das war ein tolles Ende des ersten Wettfahrttages.
Der zweite Wettfahrt Tag begann mit Start um 11:05 Uhr, ab diesem Tag kam noch eine dritte Klasse hinzu: Die Dyas-Klasse, welche auf Bahn Golf ihre IDM aussegelten. Für uns waren ab diesem Tag täglich immer zwei Wettfahrten vorgesehen. Bei vergleichsweise leichtem Wind (8 – 12kn), wurde es taktisch anspruchsvoller, es gab leichte aber entscheidende Winddreher, kleine Windlöcher, eine kabbelige Welle und natürlich auch wegen der nun drei segelnden Klassen auf einer Regattabahn. Nach der ersten Runde kam es zu der schon fast obligatorischen Bahnänderung – dem Wettfahrtleiter war der Kurs meist zu kurz und verlängerte diesen um ein paar Meter. Letztendlich konnten auch diese Wettfahrten zwischen 42 – 48 Minuten beendet werden. Für den nahezu problemlosen Ablauf und Durchführung der Wettfahrtleitung, sprechen wir dieser ein sehr großes Lob aus! Das Feld hat sich etwas durchgemischt und die ersten Boote lagen in der Gesamtwertung eng beieinander, was sich bis zur letzten Wettfahrt auch nicht mehr ändern sollte!
Kleiner Exkurs (Witz):
Frage: Warum liegen die Variantas immer rückwärts am Steg?
Antwort: Damit die Kinder auf dem Steg nicht anfangen Basketball zu spielen (Erklärungen werden gern persönlich gegeben).
Am Donnerstagabend stand der KZV-Klassenabend (Parkplatz Krankenhaus) auf dem Programm, es gab Matjes, Wurst, Käse, Bier und Wein (vielen Dank an die Klassenvereinigung und die weiteren Organisatoren, vor allen an Hildegard, Frank und Martin für das Besorgen und „Schmieren“ der belegten Semmeln/Brötchen). Es wurde viel gefachsimpelt, ausgetauscht und extrem viel gelacht, was dann auch andere Segler anzog,
u.a. hatte sich Frank Schönfeldt zu uns gesellt und es wird gemunkelt, dass er Interesse hätte das „KlasseNboot“ mal zu segeln?!? Lassen wir uns überraschen…
Eine kleine Gruppe der „jüngeren“ Segler hat sich gegen späten Abend nochmal aufgemacht, um Travemünde etwas unsicher zu machen, allerdings waren einige der Mitsegler (wir nennen keine Namen ;-), aber u.a. die „Jungfrau von Wörthsee“…) nicht mit einem Ausweis ausgerüstet und durften somit einige Zelte nicht betreten.
Vorletzter Wettfahrt Tag: Wenig Feuchtigkeit von oben aber diesig und die Frisur sitzt… Die Kieler machten sich auf zum Regattafeld, aber Stimmung wollte irgendwie nicht richtig aufkommen da es windtechnisch noch schlechter als am Vortag aussah, aber es half ja nichts, daher auslaufen, auf die Regattabahn daddeln/schaukeln und ganz leichter Wind (5 – 8kn) – das war dann schon ein wenig einschläfernd – aber: An der Bahn angekommen gab es die ersten Trainingsschläge und Trimmrunden… Es wurde immer weniger Wind – oh Mann! Aber die Regattaleitung hatte ihre Schäfchen um sich versammelt und wie an den Vortagen, hatte die Wettfahrtleitung alles in Grih! Pünktlich und gefühlt eine Sekunde vor dem Ankündigungssignal stabilisierte sich der Wind, kaum zu glauben, aber wahr! Wir konnten zwei schöne Wettfahrten segeln und einige der Kieler-Segler – und darüber besteht wahrscheinlich auch jetzt noch keine gemeinsame Meinung – waren ganz auf dem Liedtext von Frank Schönfeldt „getrimmt“: „…Ich war links, links, ganz allein links…“ da deren Meinung nach, dort mehr Wind und weniger Strömung war, andere sahen es anders, aber so ist es halt und im Endehekt sind es taktische Entscheidungen, welche zwischen Siegern
und Platzierten entscheiden und somit liegt die letztendliche Wahrheit in der Ergebnisliste des Tages… Trotz allem: Also zwei schöne Wettfahrten mit einem extrem dichten Feld, es gab sehr interessante Kämpfe untereinander und anders als an den vorherigen Tagen auch sehr gute Starts. Laut Programm war für diesen Freitag ein „Anlegerbier“, zusammen mit der Dyas- und der Varianta-Klasse geplant, aber nachdem beide Klassen noch Wettfahrten auf den Programm hatten, waren wir Kieler früher am Steg. Die Zeit wurde wieder mit
„Flens vom Fass“ überbrückt und nach knapp einer Stunde, traf das Anlegerbier ein, welches wir uns dann auch verdient hatten – Nach dem ein oder anderen Becher stellten sich dann manche Segler die Frage: „Ist das hier ein Schwimmsteg oder bin ich nicht mehr standfest?“ è Ja, es ist/war ein Schwimmsteg… Am Abend trafen sich dann fast alle Segler zum gemeinsamen Abendessen im „Strand-Pavillon“ und auch dieser Abend ähnelte den vorherigen, gute Gespräche, viel lachen, gutes Essen/Trinken und ein paar gingen noch auf die „Meile“ – aber dieses Mal mit Ausweis…
Die Wettervorhersage für Samstag war zumindest auf den Wind bezogen sehr schlecht (aber zumindest hatten wir wieder Sonne), aber das mit der Wettervorhersage war eh so ein Thema: Der Meteorologe hatte keine gute Woche und lag meistens mit den Vorhersagen daneben… Wir nahmen es aber sportlich und liefen wieder rechtzeitig aus, allerdings noch früher als die vorherigen Tage und fanden uns nur noch mit der Dyas-Klasse auf der Bahn ein. Anders als am Vortag, meinte der Wind, dass er beim Ankündigungssignal der Dyas- Klasse weniger werden muss. Wir starteten im Anschluss und diese Wettfahrt wurde zur Nervenschlacht, wohlwollend betrachtet hatten wird zwischen 0,5 – 5kn Wind und objektiv betrachtet, hätte diese Wettfahrt spätestens auf dem zweiten Vorwindkurs, vom Wettfahrtleiter beendet werden müssen – das war aus meiner Sicht die einzige Fehlentscheidung der Wettfahrtleitung. Nach dem Zieleinlauf meldete ich (GER-34) mich ab und trieb mit dem restlich verbliebenden Wind in Richtung Hafen bzw. wurden zur Unterstützung auch die Paddel herausgeholt, in der Trave war ein gewaltiger Strom gestanden, Gott sei Dank kam noch mal eine kleine Brise zur Unterstützung… Als wir beim Kran angekommen waren, kam dann auch schon der erste Schlepp mit Dyas an, gefolgt von den ersten Kielern – also hatte der Wettfahrtleiter ein Einsehen und die Veranstaltung vorzeitig beendet. Somit hatten wir acht Rennen im Sack und wie eingangs schon erwähnt, war es eine sehr enge „Kiste“! Platz 1 und 2 waren punktgleich (mit jeweils 20 Punkten) und auch Platz 3 und 4 waren punktgleich (mit jeweils 27 Punkten). Alle Ergebnisse findet Ihr hier: https://kieler.org/wordpress/axel-fischer-und-michael-schiermann-gewinnen-die-
136-travemuender-woche/
Wie es aussieht, werden wir im Jahr 2026 nicht in Travemünde an den Start gehen, es findet wohl eine größere Jubliäumsveranstaltung statt… Von Seiten der KV wurde schon für Ersatz gesorgt: Wir Kieler werden im Rahmen der Warnemünder Woche unsere IDM 2026 aussegeln und ich möchte schon heute Werbung hierfür machen!
Abschließend möchte ich mich auch noch bei Herbert Hofmann bedanken, der wieder als
„Hängerdienst/Shuttle-Service“ am Freitagabend fungierte und dafür sorgte, dass unsere Anhänger im Hafen-/Kranbereich waren!
Marc Röll/Christian Huber


