Bericht Ungarn – Europa-Pokal 2022

Bereits vor der ersten Wettfahrt, hatten Herbert und ich (Christian) vereinbart, dass den Bericht über den Europa-Pokal 2022 und der ersten Ranglisten-Regatta in der Kielzugvogel-Klasse am Plattensee von mir übernommen wird.

Eine relativ entspannte Anreise (ca. 8 Stunden netto Fahrzeit von Waging), über die Route „Graz“ bis zur Ausfahrt „Voggau-Straß“, mit anschließender Fahrt über die Dörfer (um sich die Maut in Slowenien und Ungarn zu sparen) , sowie ca. 50km entlang des Plattensees lag hinter mir, bis es kompliziert wurde… In einer letzten Email unserer ungarischen Segelkollegen hieß es sinngemäß: Über den Bahnübergang – in den Kreisverkehr – an den Buden entlang – bis zur Schranke. Ich hätte auch den Teil mit den Buden lesen sollen und nicht nur auf den Kreisverkehr hoffen sollen, der war als dieser nicht sofort zu erkennen, aber im zweiten Versuch hat es geklappt, auch wenn die Durchfahrt, mit dem Wohnmobil-Schiff-Gespann, etwas eng war.

Am Ziel angekommen, wurde gleich alles begutachtet und als für sehr gut befunden! Alle Wohnmobile konnten auf einer separaten Wiese, außerhalb des Clubs (ca. 200m), abgestellt werden und die „Frühangereisten“ hatten einen Stellplatz direkt am Wasser – es gab Platz in Überfluss. Aufgrund der im Anschluss an unsere Regatta stattfindende Weltmeisterschaft in der „Raceboard Klasse“ (surfen), wurde die komplette Wiese angemietet und den Campern zur Verfügung gestellt. Es kamen täglich neue Wohnmobile an, aber es entstand nie Stress oder sonstige Konflikte, eher im Gegenteil, alle waren sehr nett, da diese vor allen auf die Plätze von Herbert Kujan und Stefan Hartel ein Auge geworfen hatten und sich diese sichern wollten…

Da der Start am Samstag für 10:00 Uhr (für uns 10:15 Uhr – als vierte Klasse) angesetzt war, hieß es nach dem Parken und aufbauen, (putzen wer es nötig hat(te)), einkranen und am Steg verholen. Auch hier hat alles sehr entspannt geklappt und die Trailer konnten auf der gleichen Wiese abgestellt werden, auf welcher auch die Wohnmobile standen.

Nach herrlichem Sonnenschein am Freitag, gestaltete sich der Samstag wie folgt: Bedeckter Himmel, teilweise Nieselregen, aber trotzdem noch warm, ca. 20+ Grad, sowie 3 – 6 Bft. und die Erkenntnis, dass es auch an so einem großen See zu größeren Drehern kommen kann (das war mehr am Sonntag der Fall)…

Für alle Wettfahrten: Wir hatten eine schöne Kreuz von knapp 15 Minuten, mit anschließendem Vorwind mit ca. 10 Minuten und einem Halbwind-Zieleinlauf im Lee, in Summe dauerten alle Wettfahrten um die 50 Minuten. Die Ergebnisse für die Wettfahrten können der Ergebnisliste entnommen werden, ich gehe nur auf die Wetterkonditionen/(-kapriolen) ein.

Die erste Wettfahrt wurde bei gut drei Bft. durchgeführt, in der Pause zum zweiten Start, frischte der Wind auf gut 6 Bft. auf, dieser herrschte auch noch während der ersten Runde, nahm aber ab der zweiten Kreuz wieder ab. Die dritte und letzte Wettfahrt an dem Tag wurde bei ca. vier Bft. gestartet und nahm wieder auf drei Bft. ab, aber gleichzeitig kam die Sonne wieder raus.

Am Samstagabend wurde ein gemeinsames Abendessen organisiert, es gab drei Gerichte zur Auswahl (hier werden wir nächstes Jahr etwas anderes versuchen), anschließend wurde in kleinerer Runde an den Wohnmobilen weiter gefeiert.

Für Sonntag war der gleiche Startzeitpunkt, bei Sonnenschein und Wind zwischen 0,5 Bft. – 3 Bft. In der vierten Wettfahrt hatten wir während der zweiten Kreuz einen extremen Dreher nach links, was die bis dahin ursprünglich zweit und dritt platzierten, auf den vorletzten bzw. letzten Platz zurückwarf – unglücklich, aber es trifft leider jeden mal in einer Saison, es gleicht sich immer wieder aus. Wettfahrt fünf wurde auf dem letzten Vorwind abgebrochen, da der Wind komplett eingeschlafen ist (der führende in dieser Wettfahrt hatte einen „Respektabstand“ von gut 200m)….

Die Siegerehrung wurde professionell durchgeführt, der Clubpräsident hatte sich herzlich bei uns für das Kommen bedankt und der Club steht bereit, auch in 2023 den Europa-Pokal für uns auszurichten, die ersten Planungen laufen bereits!

Vielen Dank an die Organisatoren, den Sponsoren, den ausrichtenden Club: Spartacus Vitorlas Egylet, den Dolmetschern und natürlich den Teilnehmern: Fünf Schiffe aus Deutschland und sechs aus Ungarn! Wir versuchen, dass wir nächstes Jahr eine zweistellige Teilnehmerzahl aus Deutschland/Österreich stellen können, was dieser Location nur gerecht wird!

 

Christian Huber

GER-34

 

Autor: Hlavay Richárd

Kielzugvogel-Premiere in Balatonföldváron

Der Plattensee zeigte den Teilnehmern der Europapokal-Regatta der Kielzugvögel am Wochenende all seine Gesichter, mit Wettfahrten bei stürmischem, Mittel- und Leichtwind. Der Spartacus Segelclub war der erste, der ankündigte, neben FD und Starboot auch den Zugvogel in die Serie der Earth Castle Regatten aufzunehmen. Die Kielzugvogel-Flotte hatte den Velencei-See zum ersten Mal verlassen, aber es war definitiv der Beginn einer neuen großen Freundschaft an diesem Wochenende.

In den letzten zehn Jahren hat sich auf eine für den ungarischen Segelverband fast unsichtbare Weise eine Schiffsklasse, der Kielzugvogel, im Yacht Club Agárd etabliert. Zuerst kamen ältere und dann modernere Boote von den deutschen und österreichischen Seen. Heute liegen im Hafen von Agárd etwa einundzwanzig dieser Zweimann-Boote am Ufer oder im Wasser. Der erste internationale Segelwettbewerb fand vor acht Jahre mit österreichischen und deutschen Teilnehmern statt. Neben den absoluten Freizeitseglern in der Flotte gibt es auch namhafte Agárd-Profis und Trainer wie Zsombor Majthényi, Péter Sipos, mehrere hochrangige Finnsegler wechselten, oder nahmen einen Zugvogel dazu, der trotz seines Gewichts au> Erfahrungsgemäß steckt das Feeling des Kielzugvogels schnell an. So wurde Zoltán Csury, einer der besten Segler der Europapokalregatta in Balatonföldvár und Hauptorganisator sowie einer der Sponsoren der Flotte, vor einigen Jahren zu einem der aktivsten Mitglieder der Flotte.

Die Verantwortlichen des Spartacus Segelclubs hatten keine besonders schwere Aufgabe, was Präsident István Horváth bei der Preisverleihung am Sonntagnachmittag bestätigte. Professionell, freundlich, hilfsbereit – so bewerten die Clubmitglieder die Teilnehmer der Zugvogel-Flotte. Von der ersten Minute an fühlten wir uns willkommen, fast wie zu Hause, alles lief reibungslos, das Aufbauen der Boote, das Kranen, das Anlegen, die Einfahrt. Auf alle technischen und praktischen Fragen gab es eine schnelle Antwort, Rückmeldung und Lösung.

Fünf deutsche Mannschaften kamen zur Regatta. Der harte Kern der deutschen Kielzugvogel-Flotte, von denen einige bereits in Agárd angetreten waren, und weitere sechs ungarische Boote bereiteten sich auf das erste Rennen vor, das am Samst> Die Prognosen versprachen für das Wochenende Starkwind mit 17-25-Knoten und eine Kaltfront. Davon war jedoch bei der ersten Wettfahrt nichts zu spüren. An diesem Wochenende bildeten die Zugvögel das stärkste Feld, mit fünf FD und vier Starbooten, die vor ihnen starteten, und zwei Katamaranen. Mit Windverhältnissen wie auf dem Velencei-See endete die erste Wettfahrt, teilweise mit russischem Roulette, da auf Grund von Windstreifen einige gut gestartete Boote am Ende nur auf einem der letzten Plätze ins Ziel kamen. Vor der zweiten Wettfahrt begann der Wind abzuflauen, doch dann kamen schnell die Wellen mit einem Nordwestwind von etwa 20 Knoten. Ein einziges Schiff der Zugvogel-Flotte musste wegen eines gerissenen Genua-Niederholers aufhören, die anderen zehn Schiffe segelten zwei weitere Wettfahrten, mit stürmischem Wind während der zweiten Wettfahrt, der sich für die dritte We>

Die Wettfahrtleitung plante insgesamt fünf Wettfahren, von welchen vier beendet werden konnten. Die Wettervorhersage war für Sonntagmorgen ziemlich unsicher. Für den Start um 10 Uhr segelte bei mittlerem Wind und fantastischem Wetter wieder das ganze Feld mit 11 Zugvögeln auf den wunderschönen smaragdgrünen See hinaus. Die fünfte Wettfahrt startete bei sehr schwachem Wind, bis Béla Erdélyi bei weiter nachlassendem Wind das Rennen in der zweiten Runde abschoss. Natürlich segelten wir beim Einlaufen in den Hafen bei starkem Wind wieder hinaus.

Es war ein tolles Erlebnis, und der Plattensee zeigte nicht nur sein sportliches Gesicht, auch die Kielzugvogel-Flotte hatte einen starken Auftritt auf diesem großen See. Sowohl die deutschen als auch die ungarischen Teilnehmer begannen bereits beim Auskranen und Verpacken der Schiffe über Folgetermine nachzudenken. Die Teilnehmerzahl sowohl aus Ungarn als auch aus dem Ausland wird mit ziemlicher Sicherheit steigen, auch an den nächsten Wochenenden bei den Földvár-Regatten, zu denen der Club uns erwartet. Wir werden aber definitiv in einem Jahr zum nächsten Europapokal-Rennen an den Balaton zurückkehren.

Trockensegeln 2020

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